25. LINDNER-Cup in Dettelbach: RB Leipzig sichert sich erstmals den Pokal
Zwei Tage mitreißender Hallenfußball. Der LINDNER-Cup in Dettelbach hat sich selbst wieder als Top-Adresse für die Stars von morgen bestätigt. Das U16-Traditionsturnier in der Maintalhalle gewann RB Leipzig nach einem umkämpften Finalsieg über Mainz 05. Die Vertreter aus dem anpfiff.info-Gebiet hatten kein Wörtchen um den Titel mitzureden.
Die ganz großen Stars von gestern fehlten bei der diesjährigen Auflage des LINDNER-Cups. Der wohl einzige Name, der etwas Glanz versprühte, war der Jasmin Fejzics. Der ehemalige Braunschweiger Keeper ist seit seinem Karriereende im Sommer für den Löwen-Nachwuchs aus Niedersachsen verantwortlich. Auch Lokalmatadoren aus der Dettelbacher Umgebung suchte man bei den anderen Klubs im Teilnehmerfeld vergeblich. So war die Bühne frei für die Ballartisiten der Zukunft – und für das Gros der fränkischen Spitzenklubs.
Neben den Hausherren von Dettelbach und Ortsteile waren wie bei den vorherigen Austragungen die Schweinfurter Schnüdel, das kleine Kleeblatt aus Fürth und die jungen Clubberer am Start. Zusätzlich gaben sich bei der Jubiläumsausgabe die Domreiter aus Bamberg und die Kickers aus Würzburg die Ehre. Nach der Vorrunde zogen aber nur die beiden mittelfränkischen Vertreter jeweils als Gruppenzweiter direkt in die Endrunde ein. Der Rest musste den Umweg über die Zwischenrunde nehmen.
Bamberg, Würzburg, Schweinfurt und Dettelbach früh raus
Während aber die Kugellagerstädter und das DuO-Team in ihrer Staffel Kaiserslautern den Vortritt lassen mussten, hatten die Würzburger und Bamberger gegenüber Düsseldorf das Nachsehen. Die Eintracht-Kicker vergaben dabei am letzten Spieltag selbst das Weiterkommen. In der Endrunde marschierte der FCN souverän durch seine vier Gruppenspiele, holte drei Siege und teilte nur im Derby gegen die „Vorstadt“ die Punkte. Das Kleeblatt tat sich dagegen deutlich schwerer, hatte gegen die Fortunen aber abschließend ein echtes Endspiel vor der Brust. Das Zweitliga-Duell verlor die Spielvereinigung allerdings mit 0:2 und so zogen die Westfalen als Lucky Loser in das Halbfinale ein.
In der anderen, parallellaufenden Zwischenrunde gewann RB Leipzig die Spitzenposition für sich. Holstein Kiel und Mainz 05 spielten den weiteren Halbfinalisten aus. Nach einem packenden Fight holte sich der Bundesliga-Unterbau aus Rheinland-Pfalz ein 4:4-Unentschieden und behauptete sich so dank der besseren Tordifferenz knapp vor den Störchen. Auch in der Vorschlussrunde hatten die Mainzer in den entscheidenden Momenten das Glück auf ihrer Seite. Gegen den Club standen aber zunächst die beiden Torhüter im Fokus.
FCN kann Platz zwei aus dem Vorjahr nicht verteidigen
Denn sowohl FSV-Schlussmann Genti Morina als auch FCN-Keeper Louis Marbach erzielte je zwei Tore durch Distanzschüsse. Als schon fast alles auf einen Shootout vom Punkt hindeutete, war Mainz‘ Kapitän Chris Rosenberger, der schon mehrmals im Turnierverlauf in engen Situationen positiv aufgefallen war, zur Stelle und besorgte 18 Sekunden vor Spielende den Sieg und damit die Finalteilnahme für die Rot-Weißen. Im anderen Halbfinale fertigte Leipzig die Düsseldorfer mit 4:0 ab.
Den Fortunen, die als einziges Team die Maximalzahl von zwölf Spielen bestritten, waren die Strapazen und der Kräfteverschleiß im kleinen Finale anzumerken. Ohne große Gegenwehr holten die Noris-Kicker so Platz drei nach Nürnberg. Das Endspiel zwischen RB Leipzig und den Mainzern war die einzige Begegnung des Turniers, die über zwei Halbzeiten und nicht einmal 13 Minuten ausgetragen wurde. Beide Klubs agierten deutlich abwartender als in den Spielen zuvor. Niemand wollte den ersten Fehler machen. So traf lediglich Leipzigs Carlos Naumann nach einer schönen Kombination über links vor dem Seitenwechsel.
Mainz schlägt zurück, doch Leipzig kontert perfekt
Mainz agierte zunächst weiter diszipliniert und holte nicht zu früh die Brechstange raus. Zum Ausgleich kam der FSV knapp zwei Minuten vor Spielende durch – na klar – Kapitän Chris Rosenberger. Doch die Roten Bullen hatten die perfekte Antwort und schlugen umgehend zurück. Ein abgefälschter Schuss von Keeper Franz Ferdinand Hantschmann schlug 1:20 Minuten vor Spielende im Netz ein. Und als Rosenberger und Co. alles riskieren mussten, machte Lennert Drogge Sekunden vor Schluss den Deckel drauf.
Nach mehreren Finalteilnahmen gewinnt RB Leipzig damit erstmals den LINDNER-Cup. Als bester Torschütze und bester Spieler des Turniers wurde Chris Rosenberger (FSV Mainz 05) ausgezeichnet. Zum besten Torwart wurde Nürnbergs Louis Marbach gewählt. Zu den Gewinnern zählten definitiv aber auch die Veranstalter aus Dettelbach.
„Es ist alles reibungsfrei abgelaufen. Es gab keine größeren Probleme und – Stand jetzt – auch keine größeren Verletzungen. Das Niveau war gut und es war schön, dass die ganzen Vereine aus der Umgebung gute Leistungen gebracht haben. Wir sind rundum zufrieden“, freut sich Chef-Organisator Lukas Schimmer schon auf die nächste Auflage im kommenden Jahr.