Nach neun Jahren an der Seitenlinie macht Daniel Rügamer Schluss als Coach unserer Reserve. Der Trainer hinterlässt ein großes Erbe, denn mit seinem Kollegen Kurt Amrein bildete der Übungsleiter ein kongeniales Gespann für die DuO-Reserve, welches für Beständigkeit und Vereinstreue stand. Gemeinsam schrieben sie eine Erfolgsgeschichte. Dafür ziehen wir den Hut und sagen „Danke Rügi“.
Zum wohle des Vereins: Eigene Regel gebrochen
Hätte man Daniel Rügamer vor neun Jahren gefragt, ob er in der Saison 2024/2025 noch als Coach in Dettelbach fungieren würde, hätte er im glimpflichsten Fall lediglich ein müdes Lächeln übrig. „Nach spätestens drei Jahren im Amt ist bei mir Schluss“, war die Rügamer´sche Devise bei den immer positiven Gesprächen, welche Jahr für Jahr im Winter geführt wurden und die Zukunft für die folgende Saison fixieren sollten. Zur Freude aller Verantwortlichen, aber vor allem auch seiner Spieler, weichte Daniel Rügamer seinen eigenen Grundsatz Jahr für Jahr ein wenig weiter auf, blieb zusammen mit Amrein treu an der Seitenlinie und leitete die Geschicke der zweiten Mannschaft mit seiner Ruhe und Gelassenheit. Womöglich zwei der wichtigsten Attribute, die Rügamer für dieses Amt einbringen konnte.
Über 100 Spieler kamen unter ihm während seiner Regentschaft zum Einsatz. Eine enorme Zahl, die einerseits für die gewaltige Vielfalt des Vereins steht, aber auch die mitunter größte Schwierigkeit für das Amt als Trainer der Reserve unterstreicht: Woche für Woche eine Truppe auf die Beine zu stellen. Es ist ein bisschen das Leid, welches man als Coach der Reserve zu tragen hat, dass immer wieder wichtige Spieler bei der Ersten aushelfen müssen und der Personalstamm dadurch ausgedünnt wird. Auch mit vielen Spielern, die aus diversen Gründen nicht immer da sein können, ist die Findung einer Aufstellung nicht ganz so einfach. Doch das Duo Rügamer und Amrein griff mit dem eigens aufgebauten Netzwerk auf einen unfassbaren Pool an Spielern zurück, die teilweise aus tiefster Versenkung geholt wurden um zu helfen. Ob alte Herren, Junioren oder Ehemalige: Niemand im Dettelbacher Umfeld blieb sicher vor den WhatsApp-Nachrichten des Trainergespanns auf der Suche nach spielfähigen Akteuren. Mühsame Arbeit, die sich allerdings auszahlte.

Daniel Rügamer sagt Servus – Foto: Alexander Rausch, Anpfiff.info
Aufstieg in die Kreisklasse als krönender Moment
Größter Erfolg bleibt ohne Zweifel der Aufstieg aus der Saison 2017/2018. Als Tabellenzweiter der A-Klasse startete man in Biebelried als Underdog gegen Randersacker in der Relegation. Das Team von Rügamer und Amrein bewies aber seine Qualitäten und setzte sich mit einer enormen Geschlossenheit gegen viele Einzelkönner auf der gegnerischen Seite verdient durch – sicher auch ein verdienst der Trainer. Das darauffolgende Jahr in der Kreisklasse, war eine anstrengende, aber durchaus gute Erfahrung für die Reserve und den Verein, wenngleich am Ende wieder der Weg zurück in die A-Klasse führte. 2023/2024 wurde man nochmal furios Zweiter und verpasste nur aufgrund diverser Verbands-Statuten die erneute Teilnahme an der Relegation. Und diese für Rügamer abschließende Saison wurde souverän die Klasse gehalten, obwohl permanent die Leistungsträger für den Abstiegskampf der Ersten Mannschaft „geopfert“ werden mussten.
Sportliche Triumpfe, die aber im Vergleich zu dem menschlichen Erfolg noch in den Schatten geraten. Daniel Rügamer hat es vollbracht, immer als Vorbild da zu sein, fair mit jedem umzugehen und vor allem auch das in Dettelbach so wichtige Vereinsleben vorzuleben. Es gab nach neun Jahren und über 100 eingesetzten Spielern keine negative Stimme über den Coach, da der gegenseitige Respekt immer im Vordergrund gestanden hatte. Alleine den Spielbetrieb in dieser Art und Weise so aufrecht gehalten zu haben, war ein Meisterstück. Dabei noch so viele Charakterköpfe geschult, geformt oder manchmal auch „gewaschen“ zu haben, ohne je den Spaß am Fußball sowie die Liebe zum Verein zu verlieren, ist aller Ehren wert.
Ein Auf Wiedersehen
Nun geht eine „geile Reise“ zu Ende, wie sich Daniel Rügamer selbst von seiner Mannschaft verabschiedete – aber „nur“ in diesem Amt als Trainer. Das Zepter geht weiter an einen alten Bekannten und einen dieser über 100 eingesetzten Spieler: Fritz Bumm. Hoffentlich wird Bumm während seiner Zeit in der Verantwortung einige Werte, die Rügamer vorgelebt hat, an seine neuen Schützlinge weitertragen. Und auf unseren scheidenden Trainer müssen wir auch nicht gänzlich verzichten. Das Dettelbacher Fußball-Geschehen ist Rügamer zu sehr ans Herz gewachsen, zudem ist er als Vorstandsmitglied beim Sport-Club Dettelbach weiterhin mit wichtigen Aufgaben rund um den Verein betraut. „Seine Reserve“ wird er von nun an nicht mehr von der Bank anfeuern, sondern eher von der Haupttribüne aus. Und wenn auch nicht mehr in der Regelmäßigkeit, gibt es sicher noch die ein oder andere Gelegenheit zu einem Taktik-Stammtisch bei Kaffee und Kuchen mit seinem treuen Weggefährten und Freund für´s Leben, Kurt Amrein.
Die DuO-Familie, alle Spieler, Verantwortlichen und sonstigen Mitsreiter sagen „DANKE RÜGI“ für deinen unermüdlichen Einsatz.